Das Betonmonster

Zum Zukunftsleitbild der Landeshauptstadt Klagenfurt gehört die Positionierung als Smart City: Urbanisierung, Nachhaltigkeit, ökologische Bauweise …. Visionen für einen energieeffizienten und ressourcenschonenden Lebensraum. Auch das Stadtentwicklungskonzept 2020 sieht eine behutsame Bebauung mit grüner Handschrift vor. So viel zur Theorie.

Die Realität schaut anders aus. Neben dem Bezirksgericht wird jetzt von der Bundesimmobiliengesellschaft ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Ein Betonklotz ohne Grünflächen. Bebauungsdichte: 2,2; im Vergleich dazu die Nachbarliegenschaften: 0,6.

Wenn die öffentliche Hand baut, wird aus einer Smart City eine Dumb City. Ohne Rücksicht auf städteplanerischen Vorgaben und eine Architektur, die der Kosten- /Nutzen Maximierung geschuldet ist.

Dieses Betonmonster widerspricht nicht nur der ökonomischen Vernunft, sondern auch dem ökologischen Pflichtenheft.

Ursprünglich wollte die öffentliche Hand an diesem Standort das Finanzzentrum errichten.  Entgegen dem Gebot der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit zahlt die öffentliche Hand für die Anmietung der Räumlichkeiten im Finanzzentrum, welches von einem privaten Investor errichtet und noch vor der Fertigstellung mit einem Gewinn im zweistelligen Millionenbereich weiterverkauft wurde, Euro 15,00/m². Bei der Vermietung der Wohnungen und Geschäftsflächen, die jetzt neben dem Bezirksgericht neu errichtet werden, beträgt die Miete im Durchschnitt Euro. 9,00/m².

Für die öffentliche Hand gilt im Vergleich zu privaten Bauvorhaben das Sprichwort: “Quod licet lovi, non licet bovi”.